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Chefsache


Wer übrigens glaubt, diese Texte hier als seine eigenen ausgeben zu müssen (und das gilt insbesondere für aus Funk und Fernsehen bekannte „Comedians“), dem werden wir unverzüglich eine Horde von arbeitslosen Rechtsanwälten ohne Gewissen auf den Hals hetzen. Außerdem werden wir eine beispiellose und öffentliche Rufmordkampagne starten und die Herrschaften, wenn wir sie im Dunkeln treffen, zusätzlich grausamst missbrauchen, will heißen, wir werden ihnen Dinge antun, die sie sich a) in ihrer finstersten Phantasie nicht ausmalen könnten und die sich dann b) unter der Diagnose „Posttraumatische Belastungsstörung“ – wenn überhaupt - nur ganz schlecht und für viel Geld wieder richten lassen. Wohlhabende Verleger mit entsprechenden Offerten sind wiederum jederzeit willkommen.



Närrische Zeit

Neuerdings wache ich morgens immer exakt um 11:11 Uhr auf. Die psychologische Erklärung hierfür ist leicht: Ich wurde in Düsseldorf gezeugt, in Köln geboren und bin in Mainz aufgewachsen, da ist es klar dass sich mein Körper geben Ende Oktober in freudiger Erwartung auf die bald beginnende fünfte Jahreszeit rechtzeitig zu wecken versucht. Was mich allerdings stark verwundert ist die Tatsache, dass auch mein Wecker zu solch intelligentem Verhalten fähig ist. Er steht nämlich schon seit Tagen auf exakt 11:11 Uhr.


Extrawunsch

Keine Ahnung, was da sonst noch so drin ist. Aber bei meinem Stammitaliener bestellte neulich ein Gast „Tomatensalat mit möglichst wenig Tomaten.“


Kantinenerkenntnis

Der Erdbeerquark schmeckte schon nach Erdbeeren, aber eben nach diesen, die nach nichts schmecken.


Fragen an den Kummerkastenonkel 5:

Neulich wollte mein linkes Bein spazieren gehen, aber ich war zu faul. Da ging es allein und kam nicht wieder. Jetzt mache ich mir große Sorgen, dass ihm was zugestoßen sein könnte... Oliver Hasenfratz, Alzey

Kein Grund zur Sorge, entspannen Sie sich. Sie sind nur ein bisschen gestresst. Mein Rat, um den Kopf wieder frei zu bekommen: Gehen Sie jeden morgen eine halbe Stunde Joggen und fahren Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit. Dann stehen Sie bald wieder mit beiden Beinen im Leben.


Fragen an den Kummerkastenonkel 4:

Ich bin selbst Kummerkastenonkel bei einem Yellow-Blatt und muss mir auf Drängen meiner Redaktion die Fragen immer selbst ausdenken. Vielleicht könnten Sie mir ja mal eine Frage stellen... Dr. Winterfeld, München

Mir und meiner Frau gefallen Ihre Antworten immer so gut. Auch ich würde Ihnen gerne eine Frage stellen, doch fällt mir keine ein. Können Sie mir bitte eine schicken? Dr. Dornhöfer, Berlin


Fragen an den Kummerkastenonkel 3:

Ich habe gestern nach einem Streit meine Eltern aufgegessen. Seitdem leide ich an Schluckauf. Was kann ich dagegen tun? Gernot Neuffer, Rothenburg

Der Volksmund sagt: „Hast Du Schluckauf, dann denkt gerade jemand an Dich!“ Da Ihre Eltern bereits verdaut sind, scheiden sie aus. Im schlimmsten Fall denkt ein Polizist an Sie, im besten Fall ein guter Anwalt.


Fragen an den Kummerkastenonkel 2:

Mein Mann versteht mich nicht und ich würde mich gern zu einer Therapie in Ihrer Praxis anmelden. Doch habe ich aber Angst vor dem Phänomen, dass sich die Patientin im Laufe der Therapie in ihren Therapeuten verliebt... Helga Sauerwein, Berlin

Diesbezüglich kann ich Sie beruhigen. Ich schlafe grundsätzlich schon beim Erstgespräch mit meinen Klientinnen. Diese Form der Vorbeugung hat sich als äußerst effektiv erwiesen und wird zunehmend auch von meinen Kollegen durchgeführt – allerdings nicht in der Regel.


Fragen an den Kummerkastenonkel 1:

Mir scheint jeden Tag die Sonne so was von aus dem Arsch - ist das gefährlich? Klaus-Beppo Müller, Butzbach

Sie leiden, und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, an dem sogenannten Burnout-Syndrom. Einer schwerwiegenden Krankheit, wie sie sich kürzlich ja auch Jürgen Klinsmann in Kalifornien zugezogen hat. Das Hauptsymptom, die von Ihnen beschriebenen Schmerzen um den Anus, wurde erstmals 1963 von J.R. Cash in seiner Abhandlung „Ring of Fire“ beschrieben und führt, wenn es nicht sofort behandelt wird, zu schlimmen Folgesymptomen. Wenn es ganz dicke kommt, nämlich im Endstadium, droht sogar die Dehumanisierung - wie bei Michelle oder Sven Hannawald. Für Sie sehe ich da allerdings durchaus Licht am Ende des Tunnels. Setzen Sie sich öfter mal auf den Hosenboden und stellen Sie Ihre Ernährung auf Nachtschattengewächse um, dann werden Sie mindestens 100 Jahre alt.


Still!

Graphologen haben herausgefunden, dass Frauen, die jahrelang senkrecht unterschreiben - wahrscheinlich durch die damit einhergehende Fehlstellung des Kopfes - überzufällig häufig zu absurden Selbststillversuchen neigen.


Lightshow

In einen Verleihgeschäft für Film- und Fernsehtechnik drängelte sich vor einiger Zeit ungestüm ein leichenblasser Jüngling vor mich und verlieh seinem Aussehen mit der dringenden Bitte um „ zwölftausend Watt Tageslicht – und zwar unbedingt sofort“ ungleich authentischen Nachdruck.


Hygiene irgendwie

Beim Anblick am Strand duschender Menschen formulierte meine ansonsten sehr aufgeweckte Freundin neulich folgende (höchst abfällig intonierte) gesellschaftskritische Bemerkung: „Wozu zum Henker braucht man denn Strandduschen? Damit das Meer sauber gehalten wird?“


Haltbarkeitsproblem (Titanic)

In meiner Speisekammer riecht es zunehmend muffig, regelrecht faulig. Zwar bin ich der Ursache noch nicht vollends auf den Grund gegangen, aber es scheint vor allem dann der Fall zu sein, wenn ich mich in der Kammer befinde.


Betriebsblind

Meinen Rat, sich doch mit irgend einer - sonst wie abstrusen - Idee um Existenzförderungszuschüsse zu bemühen beherzigte ein Freund sogleich: In den nächsten 3 Jahren betreibt der Mann offiziell einen Autofellatio-Lieferservice.


Standhaft

Was meinen Testosteronwert betrifft – das vermutet jedenfalls meine Freundin – wäre eine Teilnahme an der Tour de France völlig ausgeschlossen.


Homezone (Titanic)

Mein neues Handy strotzt nur so vor Intelligenz: Wenn ich mich z.B. in meiner Stammkneipe um die Ecke befinde, erscheint auf dem Display automatisch „Zu Hause“.


Dick aufgetragen

Wenn man sich nach dem Einzug in ein neues Domizil nicht so recht für eine bestimmte Wandfarbe entscheiden kann, sinkt die Quadratmeteranzahl schon mal von 120 auf 90.


Sinnvoller Eingriff

Sogenannte Schnarchspitzen können eine Lautstärke von über 80 Dezibel erreichen. Das entspricht einem in unmittelbarer Nähe vorbeifahrenden LKW. Das Ganze kann für den Partner auf Dauer natürlich nicht gesund sein, so dass ich um einen Termin bei einem Spezialisten gebeten habe. Die hilfreiche, wenn auch schmerzhafte Operation lässt meine Freundin nun bald an sich durchführen.


WM-Nachwehen

Wann und wie ein Ball die Latte trifft, das entscheidet Hostess Mandy immer ganz nach Gefühl.


Name-Dropping

Inwieweit der Name „Einrichtungshaus Bosnien“ Kundschaft in selbiges lockt, sei mal dahingestellt.


Rütli-Effekt

Wenn das mit den Misshandlungen von Minderheiten und Außenseitern in unseren Schulen so weiter geht, steht es schlecht um die Erhaltung der deutschen Rasse.


Wieder arbeitslos

Seit ich dem Rat meines Arztes folgend nach dem Essen regelmäßig spazieren gehe - was mich immer ziemlich hungrig macht - komme ich praktisch zu nichts mehr.


Onanie gesünder als man denkt!

In den zivilisierten Ländern sterben zur Zeit etwa 90 Prozent aller Menschen im Bett. Wenn ich jetzt also mit jemandem in’s Bett gehe, ist das der sichere Tod.


Fatal genial!

Diese ununterbrochene Kreativität ist auf Dauer ganz schön anstrengend. Andererseits wäre ich ohne wohl nie auf die Idee gekommen, dass ich unter einem Burnout-Syndrom leiden könnte.


Geriatrische Gedanken

Meine Freundin trägt seit Wochen abends so eine Zähneweißmachschiene. Obwohl sie dadurch ja eigentlich noch schöner wird, erzeugt die Tatsache, dass sie beim Tatort nichts mehr sagt und bevor sie ins Bett kommt noch „die Zähne rausnehmen“ muss bei mir irgendwie ein unangenehmes antizipatorisches Gefühl.


Auf nach Malle

Auf meine Bitte, mir Arbeitslosengeld 1 zu genehmigen, damit ich „smooth durchs Leben flyern kann, aber trotzdem die nächsten 2 Jahre was rumkommt“, reagierte die Agentur für Arbeit prompt und - wie man sich denken kann – hochbürokratisch: Der Antrag wäre prinzipiell genehmigt, das Geld werde jedoch erst überwiesen, wenn ich meine Sozialversicherungsnummer nachgereicht hätte.


Stand by me

Alles was meine Freundin nach zehn Jahren Beziehung noch von mir will ist Sex. Ich finde es gemein, mich nur auf das Wesentliche zu reduzieren.


Kleingedrucktes

Vorsicht, liebe Allergiker, beim Verzehr von Erdnüssen der Marke Knabsi (z.B. Penny-Markt). Das Produkt kann nach Angaben des Herstellers „Spuren von Nüssen enthalten.“


Halbwahrheit (Titanic)

Das ganze Leben besteht nur aus Widersprüchen. Unter anderem


Sein fünfter Geburtstag: Dauerrausch, spitze Tunnel und Rückgratknipser

Wir schreiben das Jahr, für das ein anderer ein ganzes Drehbuch schrieb: 2001. An diesem Morgen jedenfalls war es selbst für Kopenhagen ungewöhnlich dunkel, denn es war mitten in der Nacht. Franky Houl, definitiv kein Erwachsener, wartete bei Seven Eleven auf einen Jugoslawen, der sich Helmut nannte und der ihm unbedingt und möglichst bald China White vorbeibringen musste. Er tarnte sein erwachsenes Vorhaben damit, dass er ausgiebig Kaugummi kaute und die Angestellte alle paar Minuten fragte, ob sie ihm ein Eis spendieren könne. Bevor er sie aus Langeweile tötete und danach auf unbeholfene Art versuchte, sich an ihr zu vergehen, um dann irgendwann entnervt (und ehrlichgesagt sexuell verunsichert) von ihrem Leichnam abzulassen. „Für Sex ist es also noch zu früh nehm’ ich an“, dachte sich der 4-jährige und außerdem hatte er langsam aber sicher andere Probleme als seine noch nicht existente Libido: ihm war kalt, ihm lief die Nase und ihm tat der Rücken weh. Er brauchte Heroin, oder irgendein anderes Opiat, das war klar, aber Helmut kam und kam nicht. Wahrscheinlich hatte er sich mit Frankys Geld aus dem Staub gemacht, sich selbst ein bisschen Schore besorgt und ließ sich jetzt zu Hause vor dem Fernseher gemütlich von einem seiner Zigeunermädels einen blasen. Mit Sicherheit sogar. Daher doppelte Gewissheit: Er würde Helmut umbringen (so oder so) und an seinem Geburtstag – der hatte soeben, wie er sich mit einem Blick auf die Uhr versicherte, begonnen - würde er vorläufig Turkey schieben müssen. Aus unerfindlichen Gründen jedoch ging es ihm plötzlich nicht schlechter, sondern besser. Viel besser sogar. Richtig gut. Er spürte sogar die unvergleichbar angenehme Form der Euphorie, die ein Süchtiger schon lange nicht mehr zu spüren in der Lage ist, weil sich sein Körper viel zu sehr an die Droge gewöhnt hat. „Leck mich am Arsch. Was ist denn jetzt los. Das törnt und törnt und törnt obwohl ich gar nix genommen habe. Geilo. Geilo. Geilo.“, schrie Franky glückselig und machte sich auf, um seinen Geburtstag zu feiern. Was er nicht wissen konnte, was er nie erfuhr und was auch sonst keiner weiß: Die Angestellte, die Franky ermordet hatte und von deren Blut er reichlich getrunken hatte, war der härteste Junkie der Welt. Sie war vollgepumpt mit Unmengen an reinstem Stoff. Sein kleiner Körper erfuhr so eine Oberüberdosis (an einer Überdosis wäre er freilich gestorben) und verspürte von da ab, für immer und ohne weitere Zufuhr die Gunst Morpheus’ – so ähnlich wie bei Obelix, der als Kind in den Zaubertrank gefallen war, nur ganz anders. Was sein geographisches Ziel und sein weiteres Vorgehen an sich betraf, ließ unser Held sich einfach treiben. Sein Blick übrigens war sensationell: Die Iris jeweils deutlich nach oben verrutscht, so dass das Weiße darunter viel zu viel Raum einnahm und die Pupillen unveränderbar und stecknadelkopfklein - hätte ein Arzt mit einem Leuchtstab seinen Pupillenreflex testen wollen, er hätte ungläubig die Funktion des Gerätes überprüft. Dem Rest seines Körpers war etwas übel und außerdem juckte es, durch den opiatbedingten Histaminausstoß, hier und da, was er aber (beides) keinesfalls als unangenehm empfand. Probleme und Sorgen gab es nicht, und wenn sie doch einmal bewusstseinsfähig werden würden, würde er sie einfach in eine Schublade - quasi mit der Aufschrift „bitte nie wieder dran erinnern!“ – stecken können. Statt sich also sinnlos zu grämen, erfuhren ihn geniale Erkenntnisse ala „Ich werde im Laufe meines Lebens sicher noch unzählige Menschen auf die unaussprechlichste Weise misshandeln und töten, aber einer wird ganz sicher nicht darunter sein: Helmut Berger1!“ oder „Das Leben ist doch immer dann am schönsten, wenn es nicht auf die herkömmliche Weise stattfindet.“ Er fühlte sich so relaxt wie ein aufblasbarer Ball, aus dem ununterbrochen die Luft gelassen wird. Gelegentlich, weil jetzt wieder Ordnung im synaptischen Spalt herrschte, gönnte sich sein Organismus sogar den Luxus des Schlafs, weshalb Franky beim Laufen hin und wieder kurz wegnickte. In der Regel wurde er aus einem derartigen Zustand durch etwaige Hindernisse wie Bordsteinkanten, Fahrradständer oder Hydranten schnell wieder geweckt. Oder, wie in diesem Fall, durch das laute und immer wiederkehrende blecherne Geräusch, dass eine Dose A&W Root Beer verursachte, auf die er offenbar getreten war und die nun an seinen Biker-Stiefeln haftete. Nachdem er sie schließlich entfernt und den sich darin befindlichen Rest getrunken hatte, bemerkte er, dass er sich in einem wunderschönen Vergnügungspark befand. „Welcome to Conney Island, New York“ verhieß ein großes hölzernes Schild und ein schwarzer freundlicher Mann in lustigen Klamotten - wahrscheinlich der Besitzer - empfing den sympathischen Knilch mit den Worten „Happy Birthday Dude!“ Er überreichte ihm einen Strauß Luftballons und teilte ihm erfreut mit, dass er alle Attraktionen und natürlich auch die Burgerbude an der Ecke umsonst nutzen könne – und zwar die ganze Nacht. Franky war völlig aus dem Häuschen vor Freude, sprang dem – ja wem eigentlich? - um den Bauch, drückte ihn fest an sich und sagte (in akzentfreiem Newyorkerisch): „Das ist soooooo lieb, ich bin total gerührt. Mir hat noch nie jemand etwas zum Geburtstag geschenkt, höchstens eine Trachtprügel. Vielen vielen Dank.“ „Kein Akt, Mann. Wenn’s Probleme gibt, frag’ einfach nach Shaft Stallone von den Warroirs. Das bin ich und ich regle hier alles.“ „Okidoki, mach ich, Shaft“. Frankys erste Amtshandlung als Ehrenbürger Conney Islands galt der Nahrungsaufnahme in Annies Diner. Als Gruß aus der Küche brachte die stets auf Rollschuhen servierende Chefin ein Glas Milch und reichlich Oreo-Kekse. Danach folgte ein Hot Dog mit Sauerkraut und Senf und ein Triple Bacon-Cheese-Burger-Deluxe 1983. Zum Nachtisch: ein Riesenglas Root Beer, garniert mit drei Kugeln Vanilleeis. Im Radio lief der aktuelle Top Hit Hounted House of Rock von Whodini, was Franky außerordentlich gut gefiel und ihn letztlich dazu veranlasste, sich in Richtung des ersten Fahrgeschäfts – der Geisterbahn2 – aufzumachen. Nachdem er Dantes Inferno mit einer gehörigen Portion Gänsehaut durchlebt hatte, fuhr er mehrmals mit dem Cyclone, der – wie er fand – schönsten Holzachterbahn der Welt. Vor dem großen Drop, dem eine kurze Schwerelosigkeit folgte, warf er die Hände in die Luft und schrie so laut er konnte. Fast so laut wie der Rauhaardackel der Zuckerwatteverkäuferin, den er sich „geliehen“ hatte und den er – na ja – Gassi an langer Leine hinter sich herführte. Am besten aber gefiel ihm das Wonder Wheel, ein komplett vergittertes Riesenrad mit schwingenden Kabinen, die er ausnahmslos mit seinem Kettensägenschlüsselanhänger ansägte. In einer Schießbude – und das war auch ganz nett - gewann er unter Einsatz seines eigens zu solchen Zwecken mitgeführten Sturmgewehrs den Hauptpreis in Form eines kabelferngesteuerten R2D2-Roboters. Ausgepowert aber glücklich entspannte er sich videospielend und auf Cola-Kisten stehend mit Amidar, Joust und Moon Patrol3, um zur sogenannten Krönung am ultraseltenen und riesengroßen Hercules von Atari zu flippern. Schließlich, zum Ausklang der gelungenen Sause, besuchte er die berühmt-berüchtigte Freak Show, wo ein Mann ohne Arme und Beine es doch tatsächlich fertig brachte, sich ALLEINE eine Zigarette anzuzünden. „Wenn ich einen Vergnügungspark entwerfen dürfte“, sagte Franky später, als er mit Shaft und seinen Jungs am Strand chillte und auf den Sonnenaufgang wartete „dann würde ich auf jeden Fall auch eine Mischung aus Fahrgeschäft und Losbude bauen.“ „Yeah. Fahrgeschäft und Losbude!“, bestätigte Shaft. „Fahrgeschäft und Losbude! Fahrgeschäft und Losbude! Fahrgeschäft und Losbude!“, rief nun die ganze Gang. Franky, um den mittlerweile alle gespannt im Kreis angeordnet saßen, beschwichtigte die Menge und fuhr fort: „Naja, man könnte zum Beispiel einige sich zuspitzende Tunnel bauen, die fast senkrecht und gut ausbetoniert nach unten verlaufen. Etwa so 10 Meter tief. Die Fahrgeschäftkomponente wäre dann das In-den-Tunnel-hineinspringen von sagen wir 8 Mitspielern. Losbudentechnisch wiederum würde dann der, der alle anderen überlebt von den besten Unfallchirurgen der Stadt wieder zusammengeflickt. Kostenlos und ganz unbürokratisch. Ich meine bei Euerm Krankenversicherungssystem ist das doch wohl ein Hauptgewinn!“ „Spitze Tunnel, Spitze Tunnel, spitze Tunnel...“, brüllten nun alle dermaßen frenetisch und enthusiastisch, das Hitler, dessen größte Leidenschaft neben der Landschaftsmalerei stets die Begeisterung der Massen war, vor Freude geweint hätte. Lange noch vergnügte sich Franky derartig oder ähnlich mit seinen neugewonnenen Freunden/Fans und – of course – diese mit ihm. Ein vielleicht noch erwähnenswertes Highlight dieser Nacht war sicher die selbstgebastelte neunschwänzige Butterflykanüle, die es dem Knirps ermöglichte, sich selbst mit einer Kanüle aus seinem prall damit gefüllten Patronengürtel einen zentralen Zugang zu legen und via neun weiterer Schläuche (aus Annies Cola-Zapfanlage) ein paar der harten Jungs an seinen Blutkreislauf anzuschließen, um sie kognitiv ein bisschen auf Trab zu bringen. Es war für diejenigen, die den Trip überlebten – wie man sich vorstellen kann - ein Rausch allererster Kajüte: Einige begannen Tunnel zu graben, andere versuchten mit ihren Ellebogen ihre eigene Kinnspitze zu berühren und wieder andere lagen mit dem Gesicht zum Erdinnersten gewand, um dieses stundenlang und irgendwie transzendental zu betrachten. Annie – und das ist vielleicht noch wichtig – zeigte Franky derweil, dass es für Sex in seinem Alter keineswegs zu früh war sondern dass es dazu eigentlich nur ein paar prallen Möpsen, einer flinken Zunge und einem großen Fläschchen Poppers bedarf. So gegen 8 AM jedenfalls nickte unser Held so wie Gott ihn schuf da ein, wo Elvis gestorben war: auf dem Klo. Sechs Zeitzonen westlich also sieben Stunden später (Sommerzeit) und wieder im Jahre 2001 fand er sich auf einem Schaukelpferd im Tivoly-Vergnügungspark in Kopenhagen wieder. Nur mit Annies viel zu großen Rollschuhen bekleidet und irgendwie sehr befriedigt. „Wow. Ganz schön was los! Ich schätze hier werde ich ganz relaxed den Rest meines Geburtstages angehen.“, dachte der Rückkehrer und startete mit 3 Carlsberg, einer Zuckerwatte und einem knusprigen Hähnchen von Broiler-Lars erneut durch. Von Lars lieh er sich übrigens unter der fahnenschneidigen Ausrede, er wolle sich die Fußnägel zur Feier des Tages schneiden noch schnell eine Geflügelschere. Er brauchte das Utensil, z.B. um die Balken einiger Fahrgeschäfte zu stehlen und diese dann unauffällig gegen morsche Stützen auszutauschen. Oder um hübschen jungen Däninnen einen Strauß Blumen von den Wiesen zu zwacken und diesen diesen dann für alle gut sichtbar erregt zu überreichen. War die Schere nicht in Gebrauch, verstaute er sie so gut es ging in nunmehr seinen Rollschuhen. Zum Beispiel wenn er mit dem Monsoon, dem Odin Express, dem Dragon oder dem Demon fuhr. Oder in der Spielhalle, in der er zwar schmerzlich die guten alten Klassiker vermisste, dafür aber auf einen anderen alten Bekannten stoßen sollte: Helmut! Offiziell hieß er nun Jürgen und wechselte Geld. In Wahrheit verkaufte er natürlich Dope an die Kids. Gestrecktes. „Oh, äh, hallo Franky! Ich hab Dich überall gesucht Mann. Wo warst Du denn? Ich hab mir schon Sorgen gemacht.“ „Ich war in New York. Ich würde sagen, Du schuldest mir noch was!“ „Klaro. Ich hab’s jetzt gerade nicht dabei aber ich kann’s Dir später geben.“ „Wann?!“ „Wie wär’s um 19 Uhr im Funhouse? Oder lieber im Valhalla Castle?“ „Im Funhouse!“ „OK, 19 Uhr im Funhouse. Alles klar. Doof gelaufen alles... aber ich hab Dich überall gesucht...“ „Kein Problem. 19 Uhr im Funhouse! Bis dann“. Bis zum Showdown war also noch Zeit. Zeit, die Franky eher besonnen als passiver Rezipient verbrachte (die Ruhe vor dem Sturm). Er ging ins Pantomime-Theater, in dem sich Harlekin, Columbine und Pierrot ein Stelldichein gaben und bewunderte danach lässig auf einer Bank liegend - und nahtlos braun werdend - die Sommer-Parade der Tivoly Boys-Garde. Kurz vor 19 Uhr und nach einem leckeren süßsauren Gurkensalat begab er sich endlich ins Funhouse, einer Art Abenteuerspielplatz mit wackelnden Böden, riesigen sich drehenden Laufrädern und abgefahrenen Klettergerüsten. Er war allein in den unübersichtlichen Räumen und vertrieb sich die Zeit mit Rollschuhlaufen in den Laufrädern als plötzlich: „Franky? Ich bin’s Peter. Ähh, ich hab alles dabei. Also von mir aus könnten wir dann eigentlich. Es gibt da nur ein klitzekleines Problem. Naja, wie soll ich sagen? Ich hab nur eine Probe dabei. Ich bekomme das Zeug ja nicht auf Kommission, sondern muss dafür zahlen. Du hast mir zwar Geld gegeben, aber... na ja meine Mutter ist gestorben und... Du weißt schon... wegen der Beerdigung. Aber das was ich dabei habe, ist absolut reiner Stoff. Da kann man mir schon glauben.“ „Hey Helm... ähh Peter, mach Dich nicht heiß. Komm hier rüber zur Wackelbrücke und dann teste ich das Pülverchen mal an. Wenn’s gut ist, kaufe ich gleich eine größere Menge. Dir kann ich ja schon vertrauen.“ Der Jugoslawe kam. Franky probierte, spürte selbstverständlich nichts von der vermutlich zum Großteil aus Milchzucker bestehenden Substanz, mimte aber dennoch Begeisterung: „Geilo, Geilo, Geilo. Macht was her. Ich hab Geburtstag. Komm wir tollen ein bisschen rum!“ „OK Franky. Das machen wir. Wir tollen rum!“, antwortete Helmut/Jürgen/Peter erleichtert und schaute dabei in etwa so, wie ein Italowestern-erprobter Mexikaner, der das Geschäft seines Lebens wittert. Sie kletterten und rannten und sprangen, dass es nur so eine Freude war. Und einmal als der Mann mit den vielen Namen vor Franky jubelnd über einen wackelnden Boden lief, trat Franky ihm ganz unverhofft in die Kniekehlen, schnappte sich blitzschnell die Schere und hielt sie leicht geöffnet gegen den entgegenkommenden Rücken. Als dieser die Schere zwangsläufig berührte, drang das eine Scherenblatt links der oberen Wirbelsäule und das andere entsprechend rechts ein. Butterweich. Dann schloss sich die Schere und der in Killerkreisen als Rückgratknipser bekannte Finishing Move war erfunden. Zu diesem historischen Zeitpunkt, der das krönende Ende unserer Geschichte einerseits und ein Plädoyer für süßsauren Gurkensalat andererseits darstellt, war Stanley Kubrick schon 2 Jahre tot.


Indizien für den tatsächlich stattgefundenen drogeninduzierten Zeitreisetrip Franky Houls: 1Helmut Berger lebt! 2In der linken oberen Innenseite des Wagens Nummer 7 der Geisterbahn findet sich ein mit Blut geschriebener Eintrag: „Es wird keinen zweiten Teil von E.T. geben. Aber im Jahre 2002 soll es angeblich eine politisch korrekt überarbeitete Version geben, in der E.T. und Elliot von Beamten verfolgt werden, die Walkie-Talkies statt Waffen in der Hand haben.“ Würde man das Blut nun analysieren, würde man feststellen, dass es zwar nicht Franky gehört, aber etwa 23 Jahre alt ist. 3Der Automat steht noch immer in besagter Spielhalle. Ausrangiert, ausgeschaltet und mit dem „Gesicht“ zur Wand. Dreht man ihn jedoch um und schaut aufmerksam auf den Bildschirm, stellt man fest, dass sich dort der High Score 874250 eingebrannt hat. Das ist exakt die Punktzahl, die Franky seinerzeit erreicht hat!


Rabenfamilie

Als ob ich es als Einzelkind nicht schon schwer genug hätte. Nun lässt meine Rabenmutter auch noch ihren ohnehin total verwahrlosten Enkel verkommen.


Erkenntnis

Aus objektiver Sicht finde ich, sie sollte diesen Kerl endlich verlassen. Subjektiv gesehen kann ich mir das nicht antun.


Stromspartipp

Da das Premiere-Abo und die Miete für den entsprechenden Decoder immer teurer wird, kompensiere ich diesen Verlust durch Stromsparen. Ich lasse den Fernseher zum Beispiel immer öfter aus.


Permanente fünfte Jahreszeit

Zufällig gelangten wir neulich auf eine sogenannte Schnäppchenmeile in Berlin-Neuköln. Während ich dringend daran interessiert war, den Weg zurück in die Zivilisation zu suchen, blieb meine Freundin wiederholt vor den Auslagen von Textilfachgeschäften stehen und rief kindlich erfreut und für jeden gut hörbar Dinge wie „Schau mal: Faschingskostüme!!!“ oder „Au ja: Nächstes Jahr verkleiden wir uns auch mal wieder“. Um unnötige Ernüchterung ihrerseits zu vermeiden, ließ ich sie in dem Glauben, es handle sich tatsächlich um Spaßkostüme und antwortete „Jaja, hier ist das ganze Jahre über Fasenacht.“


Kein Stress!

Tipp für gestresste Selbstständige: Stundenlöhne verdreifachen, dann muss man nicht mehr so viel arbeiten.


Altlasten (Titanic)

Beim Ausbessern der Straßenschäden – so hört man – kommen die Kommunen kaum hinterher. Kein Wunder, wenn die den ganzen Tag nur kiffen und ficken.


Einschlafhilfe

Nachts schaue ich oft die Herr der Ringe-Trilogie zum Einschlafen.


Doppelt praktisch

Lange Unterhosen halten nicht nur warm, man kann sie – weil man sie niemandem zeigen will – auch länger anbehalten.


Parteiisch

Wenn es ums Wohl meiner Eltern geht, bin ich hoch muttiviert.


Starallüren

Weil meine Freundin aussieht wie ein Groupie, wirke ich oft wie ein Rockstar.


Retroaktive Anamnese

Auf die Antwort „Ich befürchte ja!“ fragte mich der Arzt rückwirkend, ob meine Mutter während der Schwangerschaft getrunken hätte.


Quasi-Diät

Um dem über die Feiertage durch Völlerei hinzugewonnenen Gewicht zu entgegnen, nehme ich Anfang Januar regelmäßig eine Ganzkörperrasur vor.


Huhntomographie

Um sicherzugehen, dass man beim Verzehr eines vermeintlich gesunden Brathähnchens nicht doch irgendwie einen Tumor oder irgendetwas anderes Geschwulstiges mitisst, sollte man das Tier sicherheitshalber zweimal in die Röhre schieben.


Achtung: Bio Nazis!

Neulich in einem großen Bio-Supermarkt in Kreuzberg der Eine zum Anderen: „Wenn man den leckeren naturtrüben Biozisch Apfelsaft mit Sprudel von Penny mischt, dann ist das doch wohl entartetes Trinken!“


Guter Vorsatz

Unabhängig davon, dass diese Erkenntnis ihr beim Zahnarzt widerfuhr, freute es mich ungemein, zu hören, dass meine Freundin sich zukünftig, wenn sie etwas Geschwollenes im Mund hat, besser darum kümmern wird.


Dringendes Gesuch

Ostwestfale mit Doppelhaushälfte und schnellem Porsche sucht optischen Hingucker zwecks Doppelpenetration.


Lästiges Geburtstagsgeschenk (Titanic)

Leider schenkte mir meine Mutter bisher nur Dinge zum Geburtstag, mit denen ich nichts Rechtes anfangen konnte. Zum Beispiel mein Leben.


Mindreading (Titanic)

Wenn ich Gedanken lesen könnte, würde ich zuerst die Gedanken von Menschen lesen, die Gedanken lesen können. Es hat mich nämlich schon immer interessiert, wie das so ist.


Inländerfreunde

Ausländer sind nun einfach mal faule Schweine, die - wenn sie sich überhaupt mal dazu herablassen zu arbeiten - keinen Finger krumm machen und im Weg rumstehen. Sätze in der Art musste ich mir während meines Auslandssemesters in Barcelona oft anhören.


Trunksucht

„Ich habe soooo viel getrunken, dass ich keinen einzigen Schluck mehr schaffe und also auch meine Entwässerungstablette nicht einnehmen werde!“, sagte Erna aufmüpfig. Und starb.


Virtueller Partnertausch

Wenn man nachts zum Schlafen mit seiner Freundin mal die Seiten tauscht, fällt es einem irgendwie viel leichter, sich vorzustellen, man hätte eine andere Frau im Bett.


Selbstloser Egotrip

Ich hasse Egoisten. Die rauben mir den letzten Nerv. Die kotzen mich an. Die können mir dermaßen gestohlen bleiben und sollen mich bloß in Ruhe lassen. Wenn’s nach mir ginge, könnte man die ohne weiteres wegsperren und so. Ohne solche Idioten würde ich mich jedenfalls viel besser fühlen und könnte mich endlich auf mein eigenes Leben konzentrieren.


Neues aus der Gedächtnisforschung

Schlecht gelaunte Menschen hätten ein besseres Gedächtnis. Das behauptete zumindest Katja Burkhard am 20.09.2005 um 11.50 in der Sendung „Punkt Zwölf“, genauer in der Rubrik „Besser Leben News“. Amerikanische Wissenschaftler hätten es herausgefunden, genaugenommen ein Team aus amerikanischen und englischen Wissenschaftlern. An der Stanford University im Bundesstaat Kalifornien.


Die 90er: Eine unnütze Dekade!

In den 90ern befand ich mich durchgehend im Drogen- und Alkoholrausch. In den 80ern auch, an die kann ich mich jedoch erinnern.


Geschlechtervorteil

Bettelarmen Frauen geht es in diesen Zeiten – finde ich – doch besser als entsprechenden Männern. Bei uns im Swingerclub zum Beispiel haben Frauen stets freien Eintritt und das Buffet dort schmeckt ausgezeichnet.


Neuster Chirurgenwitz

Er war der erste Mann, der mir wirklich das Herz geöffnet hat..."

"Wer?"

"Der Chirurg dort..."


Neuster Psychiaterwitz

Zwei Psychiater allein in der Wüste. Sagt der Dritte: „Na also, es geht doch auch ohne mich!“


Feststellung

Angenommen ich wäre ein Serienkiller. Dann würde ich das doch kaum in der Öffentlichkeit annehmen.


Morgendstund

Ein Tag ohne Alka Seltzer, das kann kein guter Abend gewesen sein.


Happi Happi

Kinder sollten erst Zähne kriegen, wenn die Eltern was zu beißen haben.


Bare Münze (Titanic)

Als ich beim Müllrunterbringen unseren Hausmeister traf und diesem erzählte, dass ich nächtens zwar gesehen hätte, wie jemand die Laternen in der Grünanlage schändete, ich den Bösewicht aber dennoch und trotz eigens mitgeführter Schußwaffe nicht erschossen hätte, entgegnete der Hausmeister stirnrunzelnd, das sei die Sache beileibe nicht wert, sich deshalb strafbar zu machen und womöglich sogar ins Gefängnis zu kommen.


Hauptsache Heilung

„Guter Rath ist teuer“, dachte sie und pilgerte mit ihren Metastasen lieber nach Lourdes.


Westhafen

Wenn man links am Westhafen vorbeifährt ist es ja eigentlich der Osthafen.


Lieber nie als spät

(Teaser:) Während man auf jemanden wartet, kommen einem die unterschiedlichsten Gedanken. Ein paar hat hier mal jemand in einem Gonzo-Sätzchen zusammengefasst:

Die Aufmerksamkeit für die bald zu treffende Person, die man beim Wartenden erzeugt, wenn man zu spät kommt, das sichere Gefühl, dass der Wartende sich spätestens 5 Minuten vor der vereinbarten Uhrzeit intensivst damit beschäftigt, wo man denn bleibe, wie man denn überhaupt so sei als Mensch, ob doch nicht etwa was passiert sein könnte, was ja schlimm wäre aber schon nicht so sein wird, was man dem demnächst eintreffenden Menschen schon immer mal sagen wollte, sich aber nicht getraut hat und vielleicht einfach mal sollte, aber auch Gedankenexkursionen darüber, dass das Leben so schnell vorbei sein kann, eigentlich bevor es richtig angefangen hat, das man anstatt zu arbeiten die kurze Zeit, die man hat doch viel lieber genießen sollte – unbedingt sogar, dass man die scharfe Braut oder den geilen Kerl von nebenan einfach mal ansprechen sollte, es ihr – ggf. ihm - richtig besorgen sollte, nach allen Regeln der Kunst jedenfalls und was einem noch so einfällt und nie eingefallen wäre, wenn man nicht auf jemanden warten würde, wahre Premiumerkenntnisse, z.B. dass Pornos eigentlich immer unerotischer sind als Filme in denen ordentliche Sexszenen vorkommen, weil es einfach überraschender ist, selbst – oder gerade wenn – sich eine Frau im Rollstuhl vor ihrem Bett selbstbefriedigt und ein Mann, der ihr unter eben diesem Bett versteckt dabei zuschaut auch und beide letztlich den besten Sex „ever“ miteinander haben – ohne davon zu wissen, oder dass es doch irgendwie Ironie des Schicksals ist, dass sich Obererklimmer Reinhold Messner beim Inseinengartenklettern über eine kleine Mauer einen Trümmerbruch des rechten Fersenbeins zuzieht und sich Oberstuntman Evil Knievel beim Golfen die Hüfte zerstört und beim Baden in einem Jacuzzi eine Rippe bricht, dass Big Brother mittlerweile Zimbardo-esque Züge annimmt und deshalb aus psychologischer Sicht erstmals wirklich interessant, weil menschengefährlich ist, aber auch dass sich ein ausgewachsener Oktopus mühelos durch ein Loch von der Größe eines Zweieurostücks zwängen kann, dass es mittlerweile nicht nur Bulimie, Anorexie, sondern auch Orthorexie, das krankhafte Gesundessen, gibt, dass die blinde Sängerin Joana Zimmer von Tanzbär Dee Sost beigebracht bekommt, wie sie sich bewegen muss, dass das Publikum nicht merkt, dass sie blind ist, dass Menschen – bis auf ein angebliches Kamel – die einzigen Lebewesen sind, die weinen, Gedanken, die sich einem nur und ausschließlich in einem Wartekontinuum aufdrängen, wie die wissenschaftlich untermauerten Tatsachen, dass im Eigelb mehr Eiweiß enthalten ist als im Eiweiß selbst und in Sperma Gold, dass am und im menschlichen Körper zehnmal mehr Bakterien leben, als er Zellen hat und dass das manchmal ganz schön lästig ist, dass Koalas als faulste Säugetiere 20 Stunden am Tag schlafen und nur frische australische Eukalyptusblätter fressen und die hierzulande beileibe viel zu teuer zu beschaffen sind, als dass man sich so ein Tier zulegen könnte, dass Hustensaft eigentlich auch wirkt, wenn man gar keinen Husten hat, dass es schon komisch ist, dass man nie junge Tauben sieht, dass ein Schwertfischfilet gut zu Auberginen passt, dass man unter paranormalem Trockenbleiben die unerklärliche Fähigkeit mancher Menschen versteht, im Regen nicht nass zu werden und Erstaunendes, z.B. dass es Sexualität im astralen Bereich geben soll, dass man angeblich seinen eigenen Ellebogen nicht mit seinem Kinn berühren kann, dass man aber relativ leicht einen Medizinball um sein Becken herumreichen kann, dass es ein Wort für das befreiende Gefühl beim Stuhlgang gibt, dass Schmalwasser einen Schweißtropfen bezeichnet, der zwischen die Pobacken rinnt, dass dunkle Schokolade den Blutdruck senken soll, weiße aber nicht, dass das rassistisch sein könnte, sicherlich aber nicht so rassistisch wie weiße Hunde, die darauf abgerichtet werden schwarze Menschen anzufallen, dass man am roten Meer keinen Sonnenbrand bekommen kann, dass jeder sechste Internist (wahrscheinlich zurecht) schon mal von einem Patienten verprügelt wurde, dass in Berlin auf dem Los-Angeles-Platz nach langjähriger Pause wieder ein Gauklerfest stattfindet, dass – und das ist wirklich unglaublich und da weiß man nicht mehr wo Kunst anfängt und wo sie aufhört – das längste Musikstück der Welt 639 Jahre dauert, von John Cage ist und seit 2001 aufgeführt wird, und dass es womöglich sehr amüsant ist Menschen, die gerade fotografieren zu fotografieren oder dass man sich nie trifft, wenn man immer nur einen halben Schritt aufeinander zugeht, dass es Yps zwar wieder gibt, aber nicht lange, da wir alle jetzt „thirtysomething“ und einfach zu „busy“ für stetige Nostalgie sind und die jungen Leute heutzutage ganz andere Sachen gutfinden, dass Bodybuilding in der DDR Körperkulturistik hieß, dass sich ein amerikanischer Polizist mal versehentlich erschossen hat, weil er den Telefonhörer mit seiner Dienstwaffe verwechselte und dass Franzosen im Jahr 500 Millionen Schnecken essen, was ekelhaft ist aber andererseits ja jeder so seine Marotten hat, diese Bereitschaft des Wartenden über die bald einzutreffende Person, sich selbst und die Welt an sich und im Allgemeinen nachzusinnen, steigere ich zuweilen damit, dass ich gar nicht zu einem Termin erscheine.


Hazy Shade of Winter

„Morgenstund hat Colt im Mund“, soll er sich gedacht haben, der finnische Rettungssanitäter.


Gute Frage

Um mal einen von Giuseppe aus dem Big Brother Haus formulierten Gedanken wieder aufzugreifen: Wenn man ein unbenutztes Kondom irgendwie verschluckt, dann kommt es irgendwann – na ja „hinten“ - wieder raus. Das ist klar. Aber ist es dann vielleicht – na ja „gefüllt“?


Armut (Titanic)

Ich habe im letzten Jahr über 400 Bewerbungen geschrieben, aber – da ich arbeitslos bin und am Rande des Existenzminimums lebe – kann ich es mir einfach nicht leisten, alle loszuschicken.


Gebietet der Anstand!

„Rufen Sie bitte an, bevor Sie anrufen. Nur das wir Bescheid wissen...“


Camouflage-Slang

Auf’m Kudamm, wenn man nicht als Tourist auffallen will. Sagt man da zu einem Herrchen „Ihr Hund boll mich an!“ oder „Ihr Hund boll mir an!“?


Selfmade

Nachdem ich mir eine Vergewaltigungsdroge verabreicht hatte, habe ich mir’s wahrscheinlich mal so richtig besorgt.


Godot-esque

Ein wirklich lustiger Scherz ist mir glaub ich gelungen als ich vor kurzem vor die große, für vorbeilaufende Passanten von außen stets bestens einsehbare Haupthalle der Arbeitsagentur Berlin Mitte ein großes Schild mit der Aufschrift „Selbsthilfegruppe Wartezwang e.V.“ aufstellte.


Guter Deal

Der Mann, dem ich das Geld gegeben habe hat gesagt, ich kann mit meiner Freundin machen was ich will.


Anti-Empathie

Auf die kecke Frage, ob sie schon wieder schwanger sei, antwortete eine ehemalige Kommilitonin: „Nein, das ist noch vom letzten Mal.“


Supermegablockbuster

Bin mir nicht sicher, welche Zielgruppe RTL 2 mit dem Actionkracher „Dammbruch – Rettung aus den Fluten“ ansprechen will...


4 Uhr im Szeneclub

Auf LSD könne er immer so schleckt kacken und der Sessel, der da gerade auf ihn zukäme, sei auch kein befriedigender Stuhlgang.


Bohlen-Avantgarde

Samstag Abend, Prime Time: Des Medleys unwissend beklagte sich meine Freundin über „unzusammenhängende Texte“ und eine „ungleichmäßige Struktur“ in einem Modern Talking-Song.


Macho Macho (Titanic als "Krank!")

Das Unangenehmste an seiner schweren Arthrose in beiden Händen sei für meinen Vater die Tatsache, dass er ja praktisch jeder Schlägerei aus dem Weg gehen müsse.


Sehbehindertenorgie

Eine Freundin berichtete mir an einem heißen Tag ungefragt, sie könne viel ungehemmter nackt durch ihre Wohnung laufen, wenn sie keine Kontaktlinsen trägt. Wie sich am selben Abend noch herausstellen sollte, funktioniert das Ganze auch mit einer Horde fremder Männer.


Starallüren

Wer mich kennt wird bestätigen, dass Stars ganz normale Menschen sind.


Horrorvideos

Als ich mir „Reinkarnation eines Kannibalen“ in Berlin auslieh, kam es bereits bei meiner Ankunft zu Hause zu einer blutigen Messerstecherei in unserem Mietshaus. Als ich mich in Frankfurt mit „Die neue Saat der Gewalt“ versorgte, kam es noch vor der Tür der Videothek zu einer Schießerei. In München beendeten Polizisten - unmittelbar nach meinem Entleih von „Der Irre vom Zombiehof“ - gewaltsam eine Demonstration. Der Postbote schließlich, der mir „Die Insel der blutigen Plantage“ ausliefern sollte, wurde überfallen. Horrorvideos machen also anscheinend wirklich aggressiv – und zwar flächendeckend.


Is’ was Doc?

„Bitte helfen Sie mir. Ich habe mich bei der Ausübung eines Rachemordes verletzt.“, „Ich habe gerade Ärger mit einem Einbrecher. Können Sie meinen Arm hier bitte schon mal auf Eis legen? Ich komme gleich wieder.“, „Fuck ey. Ich habe mir irgendwie Strychnin oder so was geballert, und jetzt zittert meine ganze linke Hälfte. Haben Sie ein Gegenmittel oder so was da?" Das alles sind Dinge, die Sie sich unaufgefordert anhören dürfen, wenn Sie meinen, Ihren Dr.-Titel in sozial schwachen Gegenden am Türschild erwähnen zu müssen.


Feng Shui

Wenn Kanzler Schröder sich mit seinem Kabinett „unbedingt an einen runden Tisch setzen“ will, dann finde ich das bei unserer wirtschaftlich und sozial mehr als misslichen Lage - mit Verlaub – dekadent und unverschämt selbstgerecht. Feng Shui ist ja nun weißgott das Letzte, was uns weiterbringt.


Berlin: Hauptstadt der Gewalt

Zwar gibt es auch in unserem Mietshaus zahlreiche und vor allem regelmäßige Zwischenfälle, so kam es z.B. gerade heute zu einer Messerstecherei zwischen einem Ehepaar (die Frau hat gewonnen), aber verglichen mit Mitte, wo ich unfreiwillig Zeuge eines Machetenanschlags wurde und Wilmersdorf, wo man neuerdings mit Kettensägen und Beilen hantiert, ist es hier in Moabit ja – zumindest klingentechnisch – noch am sichersten.


Sonnenallergie

Habe jetzt mal eine ganze Nacht nackt auf dem Balkon verbracht und: es ist nichts passiert. Scheint also tatsächlich eine Sonnenallergie zu sein.


Schuldgefühle

Bin ich pädophil, nur weil meine Freundin beim Zigarettenkaufen im Supermarkt manchmal gefragt wird, ob sie schon 16 ist?


Kicks und Thrills beim Serienkill! (Zyn)

(Teaser:) Der Autor der folgenden Abhandlung, ein autodidaktischer Serienkiller-Experte, stellt sich berechtigt die offen rhetorische Frage, was denn wohl verwerflicher sei am reihenweise Morden. Das Morden an sich oder die dadurch entstehende Entmündigung Darwins. Eine vermeintlich klärende Antwort Nietzsches bleibt er uns zwar schuldig, das allerdings mit Stil:


Würde ich in aller Öffentlichkeit – zum Beispiel im Internet - behaupten, ich sei ein notorischer Frauenvergewaltiger und auch das reihenweise Morden gehöre zu meinen Kardinaleigenschaften – keiner würde es ernst nehmen. Bis auf die natürlich, die im Nachhinein immer alles besser wissen. Auch wenn diese fragwürdige Behauptung wahrscheinlich nicht stimmen würde, so würde es doch bei dem einen oder wenigstens dem anderen Rezipienten womöglich ein flaues Gefühl in der Gegend auslösen, in die so mancher Killer schon lustvoll gestochen hat. Und schließlich ist ja auch an jeder vermeintlich frei erfundenen Geschichte irgendwie was dran, auch wenn sie sich des Konjunktivs bedient um Distanz zu schaffen oder wenn sie als – zugegebenermaßen knallharte - Satire gehandelt wird*. Wie sagte mal ein berühmter amerikanischer Anwalt so treffend: „Ich weiß selber nicht, was ich alles weiß. Die Hälfte ist frei erfunden und stellt sich irgendwann als wahr heraus.“ Naja, was wäre jedenfalls, wenn ich weiter behaupten würde, dass heute Abend, etwa gegen neun Uhr, eine Frau irgendwo im Tiergarten brutalst geschändet werden würde und dann irgendwo anders in Berlin, da wo ja nun weißgott der gesamte Abschaum des Universums unterzutauchen versucht, in irgendeinem Keller in irgendeinem 4. Hinterhof, irgendwo am Stadtrand, die ganze Sache blutig zu Ende gebracht werden würde? Wäre das nicht unheimlich irgendwie? Weil man ja – eine akribische Planung (die Planung ist immer das Wichtigste) und saubere Durchführung des Ganzen vorausgesetzt – nie rausfinden würde, ob es war ist oder zumindest sein kann. Schrecklich, so eine Ungewissheit doch eigentlich! Würde bei mir ganz schön Unbehagen auslösen in der Gegend, wo bei mir keiner mehr reinstechen muss – das machen schon die Geschwüre, die mir die nutzlose Menschheit beschert hat. Egal. Tut fast nichts zur Sache. Beruhigend könnte hier an dieser Stelle vielleicht sein, dass ich – nehmen wir mal hypothetisch an, ich wäre tatsächlich ein verabscheuungswürdiger Serienkiller - doch nie und nimmer so blöd wäre, mitzuteilen, wo und wann mein nächstes Verbrechen stattfinden würde. Der Fachmann - der, der immer alles besser weiß - könnte dann freilich entgegnen, es sei nicht gerade untypisch für einen Serienkiller, wenn dieser ankündige, was als nächstes geschehe. Er könne dies einerseits tun, um die Ermittler – wenn sie ermitteln würden – auf eine falsche Fährte zu locken oder - und das wäre der wahrscheinlichere Fall - er würde „spielen“ wollen. Es würde ihm - nach womöglich jahrelanger und vor allem unentdeckter Malträtierung unzähliger Opfer - schlicht und einfach langweilig, so wie beim wiederholten Sex mit ein und derselben Frau. Der „Kick“ und auch der „Thrill“ würde fehlen, die Gefahr erwischt zu werden – das, was ja auch den Sex mit einer anderen als der eigenen Frau so ungemein reizvoll macht. Der typische Serienkiller, so würde unser Fachmann weiter berichten, sei weiß, in seinen Dreißigern, in der Regel überdurchschnittlich intelligent und handele besonnen, und er verliere fast nie, nur ganz ganz selten und äußerst latent, die Contenance. Wenn Letzteres tatsächlich mal passieren würde, würde er es sofort runterspielen, so nach dem Motto, es tue nichts zur Sache. Weiterhin unterscheide er sich per Definitionem unbedingt vom sogenannten Massenmörder, der eigentlich ein armes Würstchen sei, das einen erweiterten Suizid begehe und „wenigstens noch ein paar mitnehmen“ wolle. Was mich betrifft, würde ich niemals Selbstmord begehen. Ansonsten: Mitte Dreißig bin ich zwar, weiß auch – ziemlich weiß sogar, und intelligent, dafür spräche zumindest mein Doktortitel. Das kann allerdings a) Zufall sein und trifft b) auch auf zigtausend andere Menschen zu. Dass eine gewisse Gewieftheit allerdings eine notwendige, wenn auch keine hinreichende Bedingung für eine erfolgreiche Serienkillerkarriere ist, das leuchtet mir schon ein. Dass es reizvoll sein mag, ein bisschen mit den Verdächtigenden zu spielen und sie hier und da an der Nase herumzuführen oder eben auch nicht, das scheint mir doch das Serienkillerleben durchaus etwas abwechslungsreicher zu machen und erscheint mir vielleicht sogar nicht sonderlich verwerflich, höchstens schelmenhaft – mal vollkommen wertfrei betrachtet. Mache Serienkiller finde ich, was die Form und nicht den Inhalt ihres verwerflichen Verhaltens betrifft, eigentlich ganz knuffig. Zum Beispiel den Wiener Jack Unterweger, der während der Verbüßung einer Haftstrafe (für die Erdrosselung einer Frau, die seiner Mutter ähnelte) ein wirklich lesenswertes und von der Kritik gefeiertes Buch namens „Fegefeuer - eine Reise ins Zuchthaus“ schrieb und nach seiner vorzeitigen Entlassung zum Liebling der Wiener Schickeria aufstieg. Er hatte, und das steht außer Frage, den Schmäh, war weiß, intelligent und Mitte Dreißig. Naja, kurz nach seiner Entlassung fand man nahe Wien jedenfalls überzufällig häufig tote Prostituierte, die mit Teilen ihrer eigenen Unterwäsche erdrosselt worden waren. Unterweger kritisierte öffentlich die Unfähigkeit der Polizei, den Mörder ausfindig zu machen und berichtete als Journalist persönlich über die Fälle. Schätzungsweise hat er bei diesem riskanten Verhalten einen ordentlichen Kick und auch einen entsprechenden Thrill verspürt, die wohl noch größer wurden, als er später in L.A. über, wieder mittels Unterwäsche begangene Prostituiertenmorde berichtete, die just nach seinem Auftauchen in der Stadt begonnen hatten. Er bot, so die Legende, der Polizei sogar seine Mitarbeit an. Später als der freche Hund wegen sich durchaus erhärtenden Verdachts festgenommen wurde und trotz Leugnung aller Taten zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, beging er einen - nicht erweiterten - Suizid. Er erhängte sich in seiner Zelle und jetzt kommt das Knuffige: er gestand posthum, indem er dafür denselben besonderen Knoten verwendete, wie bei allen Morden, derer er bezichtigt wurde. Die Morderei an sich jedoch – und das möchte ich an dieser Stelle noch mal betonen – ist natürlich kriminell, gemein und aus gesellschaftlicher Sicht nicht richtig. Obwohl ich so einiges an unserer Gesellschaft zu bemängeln hätte und auch schon mal ein bisschen das Gesetz übertreten habe, kann man mir da schon glauben. Man könnte mir ohnehin glauben, was ich sage, denn schon mein beruflicher Ethos würde mir alles andere eigentlich verbieten. Ich bin nämlich Psychologe, jemand, dem nichts Menschliches fremd ist und der sich auskennt mit den schillernden Eigenarten des menschlichen Daseins - jemand, dem man vertrauen und anvertrauen kann. Ehrlich. Ich könnte doch wahrscheinlich keiner Menschenseele etwas zuleide tun, wenngleich bei dem Fachmann jetzt natürlich alle Alarmglocken läuten würden und er sagen würde: „Gerade die Psychologen sind es doch, die irgendwann mal austicken und da besonders die, die sich schon mit der Materie befasst haben“. Er würde wahrscheinlich auch von der Gravitationshypothese sprechen, die immer dann greift, wenn sich jemand mit einer bestimmten, nicht so ganz koscheren Angewohnheit einen Job sucht, der eine gewisse Nähe zu eben dieser Angewohnheit aufweist. Der Säufer, der in der Kneipe arbeitet, der Prostituiertenmörder, der als Reporter im Milieu arbeitet etc. Kann man zwar sehen, wie man will, ziemlich vorurteilsbehaftet finde ich so eine Meinung trotzdem. Fehlt nur noch, dass man mich, nur weil ich Psychologe bin, der von seiner eigenen Zunft ob seiner angeblichen Eigentümlichkeiten ohnehin gemieden wird, und nur weil ich mal einen lustigen Text über Serienkiller geschrieben habe, an intimen Stellen nach einem Tattoo mit der Aufschrift „The woman I killed were filth – bastard prostitutes who were littering the streets. I was just cleaning up the place a bit!” absucht oder den Keller meiner Ex-Freundin nach „Trophäen“. Na ja. Ich hab mich ja hier ganz schön festgeschrieben. Ich sehe auch gerade, es ist schon Viertel vor neun. Es ist ja eigentlich auch alles gesagt.


*Prinzipiell, finde ich übrigens, sollte solch menschenverachtenden Inhalten grundsätzlich keine Plattform geboten werden. Auch nicht in einem Magazin, das zugegebenermaßen zwar jeden Leser gebrauchen kann und auch ansonsten...


Schlitzohr Schiller

Ich habe herausgefunden, wie Schiller zu einem derart beeindruckenden Ruhm gelangte: Als er nach Jena kam, brachte er Visitenkarten mit und verteilte sie an 30 verschiedene Haushalte.


Heiraten in Las Vegas

Sie machten keine halben Sachen, also ging ein Teil von ihnen auf’s Ganze.


Diagnostik

Meine Krankheit gebe es nicht, sagte mir jüngst ein Arzt, nachdem ich ihm genaustens meine Beschwerden geschildert hatte. Das beruhigt mich ungemein, denn ein Hypochonder kann ich dann ja schon mal nicht sein.


Traumdeutung

Es ist doch irgendwie ein komischer Traum, in dem man aufgefordert wird, sich doch mal auf’s Ohr zu legen, weil man so unerholt aussehe, und wenn man das dann auch tut, klingelt gleich wieder der Wecker.


Etepetete

Da ich seit kurzem Träger eines gesellschaftlich ungemein angesehenen Doktortitels bin, dachte ich, dass sich daraus doch sicher irgendein Nutzen schlagen lassen müsse. Beim sonst grundsätzlich aussichtslosen telefonischen Reservierungsversuch eines Tisches in einem äußerst angesagten Berliner Restaurants vergaß ich es diesmal also nicht, meinen hohen akademischen Grad zu erwähnen und auch nicht, dass ich eine Kollegin mitbringen werde. Und: sofort bekam ich einen Tisch - nicht irgendwo, sondern auf der Galerie und zur besten Uhrzeit. Schnell kam mir dann aber die Erkenntnis, dass mir dieses ganze elitäre Getue einfach zu teuer ist.


Circulum vitiosus

Wenn ich genervt bin, schaue ich immer Fernsehen. Das nervt.


Tranquillo

Zu dem doppeldeutigen Wort „nachtragend“ fallen mir mühelos zahlreiche kleine Geschichten mit lustigen Pointen ein. Ich sehe mal zu, dass ich bis zum nächsten Mal eine aufschreibe.


Hochschul-Doppelmoral

Die selben Herrn Professoren, die mir im Laufe meines Studiums beizubringen versuchten, dass man Informationen am besten in jenem Zustand abrufen kann, in dem man sie erlernt hat, zeigten sich kürzlich übertrieben eschoffiert, als ich meine Doktorarbeit nackt, rauchend und einen herrlich kühlen Gin Tonic trinkend verteidigte...


Penis Enlargement (Titanic)

Ich habe mich mal schlau gemacht, was alle möglichen Arten der Penisverlängerung betrifft – für einen Freund. Meine Recherchen ergaben jedenfalls, dass Erregung die wirkungsvollste und zuverlässigste ist.


Foxy White - das zahnlose Monster und Mutantenhöfer gegen die rassistischen ARTE-Glotzer (Blut im Stuhl)

Es begab sich zu einer Zeit, als die junge A.R. in einer Filmkneipe kellnerte, um sich kein Studium zu finanzieren. Reginald, ein etwa 35-jähriger aber leidenschaftlicher ARTE-Zuseher suchte regelmäßig das Gespräch mit jungen Damen, die er intellektuell zu beeindrucken vorhatte. Hierzu spendierte er sich selbst pro Abend ein Glas Rotwein, das er stets zur Hälfte, jedenfalls nie ganz leerte. Einmal, als sich nichts zum scharwenzeln anbot, berichtete er A.R. von seinen „Sichtungen“. Z.B. von dem wundervoll romantischen Film „Die fabelhafte Welt der Amelie“. Seine romantische Stimmung wurde diesbezüglich jedoch jäh zerstört, als A.R. berechtigt anmerkte, dass es in diesem Film keinen, wie bei ARTE eigentlich üblich, erigierten Penis zu sehen gegeben habe und schon mal gar keinen so schön großen wie den von Rocco Siffredi. Außerdem sei Alien IV viel besser gewesen. Unromantisch sei sie, und was denn ein Horrorfilm von einem amerikanischen Regisseur mit einem poetischen Meisterwerk eines anspruchsvollen französischen Kunstfilmemachers zu tun habe, echauffierte sich der Herr. Von Kunstfilmen habe sie ja ganz offensichtlich keine Ahnung, nur von so einem Scheiß wie dem lächerlichen Film mit den Negern, der da auf der Mattscheibe flimmere. Und vom richtigen Konjunktiv hätte der Autor dieses Textes auch noch nie was gehört. Habe er wohl und der „Scheiß“ sei „Foxy Brown“, deren Darstellerin, auch wenn dies in dem Film nicht zu sehen sei, durchaus geile Möpse habe. Dennoch, um sich entgegenkommend zu zeigen, wechselte A.R den Film. Was denn nun das wieder Widerliches sei, das sei ja noch viel schlimmer und ein fürchterlicher Trash, wurde prompt entgegnet. „Satansbraten“ heiße der Streifen. Na dann sei ja alles klar, er schaue lieber Filme von Fassbinder oder Godard oder anderen wirklichen Filmemachern wie zum Beispiel von Renoir, dem herrlichen Neorealisten. Renoir sei zwar poetischer Realismus, De Sica, Rossellini und der frühe Visconti dafür Neorealisten und außerdem aus Italien aber das mache ja nichts, mischte sich plötzlich sein Theken-Nachbar S.D. ein, es mache aber sehr wohl was, dass Reginald wahrscheinlich deshalb ein verbittertes Arschloch sei, weil er in seiner Jugend statt „Die rote Zora“ oder „Vorstadtkrokodile“, „Nesthäkchen“ und „Oliver Maas“ geschaut habe. A.R. hielt sich raus und wechselte derweil erneut den Film („Weekend“). S.D. solle doch sein freches Mundwerk halten, so Reginald, und ihn in Ruhe lassen, er habe besseres zu tun, als sich in Haarspaltereien zu verlieren, z.B. später am Abend noch eine Perle des Film Noir zu schauen, nämlich „Chinatown“. Perle ja, aber Neo-Noir bitte, Noir-Filme seien Schwarz-Weiß-Filme aus den 1930ern bis 1950er-Jahren, vereinfacht gesagt überwiegend amerikanische Krimis, z.B. mit Bogart, Cagney, Robinson, aber auch Lorre. „Naja lieber S.D.. Mit „Gangsterfilmen“ kenne ich mich nicht aus, wohl aber mit Filmen von ernstzunehmenden Filmemachern wie Fritz Lang, Billy Wilder oder Otto Preminger. Lief gestern erst ein Themenabend. Sehr aufschlussreich.“ „O.K. lieber Reginald, ich finde trotzdem, dass Du hässlich bist und dass man Dir einmal ordentlich vor’s Schienbein treten sollte.“ „Sie sind ein von der Evolution übersprungener Primat, wie die Verrückten in diesem Drecksfilm da!“ „Dann bin ich aber kein Primat, denk doch mal nach!“ „Sind Sie doch!“ „Bin ich auch, aber eben weil ich von der Evolution nicht übersprungen wurde, Du hässlicher stinkender rotweinsaufender Programmkinogänger. Ich trete Dir jetzt wahrscheinlich so an Dein verschimmeltes Schienbein, dass es für immer offen sein wird und sich – wenn überhaupt - nur durch eine medizinische Madenkur wieder schließen lässt...“ „Au ja, mach mal!“, meldete sich A.R. aus dem Off.“ Dann piekste S.D. dem verdutzten Reginald mit dem Finger in’s Auge und verließ anschließend die Kneipe mit der Begründung, dass er sich ja gerne noch weiter streiten würde, sich aber noch dem italienischen Hyper-Realismus widmen müsse und außerdem Wahrscheinlichkeit ein lächerliches Konstrukt sei.

Ob seiner peinlichen Situation, und um den Hass auf S.D. schnellstmöglich auf irgendjemanden übertragen zu können, legte sich Reginald nun mit A.R. an, die S.D. ja regelrecht angeheizt habe, ihm in’s Auge zu pieksen. Er bezeichnete sie als „zwar hübsch, aber viel zu klein, um auf den besten Plätzen im Kino etwas sehen zu können“. A.R. trat ihm wortlos an’s Schienbein. Fest. Um es kurz zu machen: es folgte eine lange Auseinandersetzung, in deren Verlauf Reginald A.R. alle 32 Zähne ausschlug und unbehelligt fliehen konnte. Seitdem sinnt A.R. als „Foxy White - das zahnlose Monster“ auf Rache und liefert sich gemeinsam mit dem mittlerweile als Mutantenhöfer in Erscheinung tretenden S.D. ein erbittertes Duell mit den rassistischen „ARTE-Glotzern“.


Richtigstellung

Vielleicht ist falsches Deutsch und müsste eigentlich leichter heißen. Oder ist das viel schwer zu verstehen?


FDH

Wenn eine Schlange ein Kaninchen frisst - mit Haut und Fell, dann verbraucht sie die Hälfte der Kalorien, die das Kaninchen bringen würde, für den Verdauungsprozess des Kaninchens. FDH bringt so ner Schlange also garnix.


Fußball mit Format

Fußballspieler eines Teams, so erfuhr ich zufällig in einem Wirtshaus, halten sich bei Ballbesitz oft deshalb eine Weile vor ihrem eigenen Tor auf, damit der Rest der Mannschaft sich in dieser Zeit vor dem gegnerischen Tor neu formatieren kann.


Doppelname

Neulich habe ich in einem wichtigen Geschäftsgespräch die Namen zweier hochrangigen Kollegen vertauscht. Glück im Unglück: Die Herren trugen zufällig den gleichen Namen.


Ohrenschmaus

Mit vollem Mund verstünde sie mich immer so schlecht beschwerte sich meine Freundin schon des öfteren beim gemeinsamen Frühstück. Ich hab mich dazu taktgefühltechnisch noch nie geäußert, finde aber, dass sie als Mensch mit Fähigkeit zur Erkenntnis durchaus in der Lage sein müsste mir nur dann zuzuhören, wenn sie eben nichts im Mund hat.


Wellness-Tip

Kaufen Sie sich in der Apotheke irgendein hochwertiges Entspannungs-Aromabad. Geben Sie es in Ihr 32° - 38° warmes Badewasser und verteilen Sie es gleichmäßig. Die empfohlene Badedauer beträgt 10 bis 20 Minuten. Um die Wirkung des Bades zu suggerieren, sollten Sie danach ca. 20 Minuten ruhen.


Larry Hagman

Wenn jemand nach einer trunksuchtbedingten Lebertransplantation euphorisch weitertrinkt, dann ist das ganz offensichtlich ein Mann mit Prinzipien.


Lernhilfe

Wenn Sie motivationstechnisch Probleme damit haben, sich auf eine Prüfung vorzubereiten empfehle ich Ihnen folgendes Prozedere: Entfernen Sie alles aus Ihrem Badezimmer, was nicht festgeschraubt ist. Legen Sie das zu lernende Material in etwa dort hin, wo die Zeitschriften u. ä. lagen. Besorgen Sie sich beim Metzger Ihrer Wahl ein großes Stück Rindfleisch, einen Fisch und ein Huhn. Legen sie alles – sommerliche Temperaturen vorausgesetzt - 5 Tage auf die Terrasse und verzehren Sie es anschließend roh. Gehen Sie nicht zum Arzt, kaufen Sie aber bei ersten Anzeichen von Unwohlsein reichlich Toilettenpapier.


Sexy Eltern

Wenn Sie einen Arzt wegen Ihres desolaten Allgemeinzustandes aufsuchen und Sie dieser mit den Worten „haben Sie eigentlich schon mal einen Aids-Test gemacht?“ begrüßt, Sie aber nie eine Bluttransfusion bekamen und außer mit sich selbst mit keiner einzigen Person Sex hatten, dann fällt Ihnen womöglich zum ersten Mal auf, dass Sie Ihre Eltern eigentlich nicht sonderlich gut kennen.


Classic XXX - Taboo 1 (Lyrik 2000)

Epilog (Prequel): fehlt.

Die Russen. Trinken fette Vollmilch, ölen kleine Räder nicht. Mäuseräder. Wieso? „Religion Sucks“, rief er, der fette Ivan – mit oder ohne Zahnspange im H(a)ar(em) des Polypen (habe ich zum Glück nicht, aber der Vater eines Freundes hatte mal welche). Na ja. Nadja: Halb-Ukrainerin jedenfalls war Ivans Muse. Kam, sah aber siegte nicht nicht. Gewann also. Aber was? Eine christliche Tugend – welche tut nichts zur Sache. Hatte nichts mit Peristaltik zu tun, war aber trotzdem scheiße. Sehr scheiße. Olga indes speite (kein Feuer). Kein Wunder. Kennt man ja aus Reportagen. Stimmt doch Dr. Kluge oder? „Olga unter der Wolgakuppel: ratlos“. Sie wissen es und ich weiß es. Nadja ging in einem gelben Oldsmobil Delta 88. Für immer. Religion leckt wirklich. Passt zu Ivans Korsakov-Syndrom. Bleibt noch Olga. Gott sei Dank. Nein. Besser nur Danke (Gott kann tot sein). Olga und Ivan verkacheln sich nun und zwangsläufig die Fenster und trinken ein Glas Desoxy-Ribonucleinsäure (Keine Angst. An Service Pack 3 wird weiter gearbeitet haben diese Ostblockler ohnehin noch niemals in New York. Ostzonensuppenwürfel machen nicht von ungefähr Krebs, Zwilling, Steinbock, Schütze Dich selbst und dann den Sterz). Es wirkt und wirkt und wirkt und wirkt und wirkt. Sie ficken, treiben die Evolution an. Tonisch und klonisch. Überwiegend anal. Was jetzt geht. NEUE RASSE. Neue Probleme. Zum Beispiel Greifen. Funktioniert nicht. Rheuma. Borreliose – angeboren. Und so weiter. Ziemlich suboptimal. Aber: man passt sich an. War schon immer so in Russland.

Atlantis. Von wegen verschollen!

Y-Taste wird selten benutzt. Noch ganz sauber. So wie ein Neugeborenes nicht. So wie wir alle nicht am Anfang. Naturgegeben. Wird also seinen Sinn haben. Aber die Gesellschaft lässt es nicht zu: Dreck. Bedingt. Ausnahmen bestätigen die Regel: Russen lassen es zu. Atlantisten nicht. Poisonverteilt. Zum Glück.

Prolog: Olga kam vor Ivan. Aus Mutter Courage. fünfmarkstückgroß ist untertrieben. Dann lange nichts. Pupertät (bei Ivan), Geburt von Nadja (aus Olga). Heilige Dreifaltigkeit. Ergo: „Religion Sucks“


Sicher ist sicher

Bei einer Shiatsu-Massage im Rahmen eines Welness-Schnupperkurses wurde mir neulich aus Versehen ein Halswirbel gebrochen. Ich sitze nun im Rollstuhl und bin vom besagten Wirbel abwärts gelähmt und empfindungslos. Das einzige was mir nach Meinung meines Bachblütentherapeuten noch helfen könnte, ist heilendes Handauflegen auf die kranken Stellen durch einen ausgewiesenen Reiki-Meister. Da ich aber die Wärme, die als eindeutiges Wirkungszeichen gilt ja gar nicht spüren kann, habe ich Angst, dass ich an einen Scharlatan gerate. Um dem vorzubeugen befrage ich sicherheitshalber den netten Hellseher im Fernsehen.


Neues aus der Spermienforschung (Titanic)

Mein Freund ist Hydrobiologe und beschäftigt sich seit Langem nicht nur privat sondern auch beruflich mit Spermien. Neulich unterbreitete er mir beim Bier eine interessante Theorie: Männliche Spermien sind zwar durchsetzungskräftiger, können aber nicht so weit schwimmen wie weibliche, so dass die Wahrscheinlichkeit mit einem kurzen Penis einen Jungen zu zeugen äußerst gering ist. Für mich klingt das insofern erfreulich, dass ich, wenn ich schon nicht weiß, mit wem ich in meiner wilden Jugend womöglich ein Kind gezeugt habe, zumindest sicher sein kann, dass es ein Stammhalter ist.


Traurig traurig (Lyrik 2000 als „Seelenstrip 01“)

Kennen sie diese Menschen, die grundsätzlich nicht reagieren, wenn man sie freundlich grüßt, weil sie nicht zuletzt sich selbst dadurch klarmachen wollen, dass sie wichtigeres zu tun haben. Die auch ansonsten grundsätzlich unfreundlich sind, denen es selbst aber nicht so vorkommt, wenn man sie darauf anspricht. Die auf andere, nicht jedoch auf sich selbst, wirken als wären sie durch und durch von Neid zerfressen und hoffnungslos verbittert. Die, wenn überhaupt, nur Freunde haben, die genauso betriebsblind sind wie sie selbst - um der Wahrheit zu entkommen. So ein Mensch bin ich.


Adel verpflichtet

Wenn ich Sie so anschaue, Frau von Rommerskirchen: kann es sein, dass Ihr Mann bürgerlich geheiratet hat?


Buddhistisches Essen (Titanic)

„Der Weg ist das Ziel!“, dachte ich mir und begann auf dem Weg zur Dönerbude mit dem Kauen.


Shit Happens

Neulich erlag ich einem peinlichen Missverständnis, als mein Chef mich bat, zu einem wichtigen Meeting unbedingt meinen Stuhl mit in den Konferenzraum zu bringen.


Mirror Moves

Neulich hatte ich mit einer Person Sex, die derart ungepflegt und heruntergekommen aussah, dass man kaum noch wusste wo oben und unten ist. Zur esthetischen Vereinfachung der Angelegenheit löschte ich das Licht. Na ja, ich denke ich sollte meinen großen Wandspiegel einfach mal wieder putzen.


Klingelingeling

Die alten Telefonstreiche machen immer noch genauso viel Spaß wie früher. Dem Nachbarn 10 Pizzen oder ein paar Nutten bestellen. Feuerwehr oder Polizei wegen eines Erdbebens mobil machen. Oder dem Kerl, der einen früher immer verprügelt hat ordentlich Angst einjagen. Einziger Nachteil: Rufnummernerkennung.


Schreibblockade

Ich leide zur Zeit unter einer schweren Schreibblockade. Ich habe diesen Text daher auf Band gesprochen und meine Freundin aufschreiben lassen.


Kein Stress (Titanic)

Wenn man von vier Rockern zwei auf seine Seite kriegt, hat man mit der Schlägerei nichts mehr zu tun.


Liebe ARTE Magazin-Abonnenten,

Big Brother (BB) ist – und das steht für mich fest – anspruchsvollste Kunst. Ausgangspunkt ist eindeutig der Dadaismus, der eine freie Erforschung der Realität unbelastet von jeglicher Wertkausalität ermöglicht. Da sich Dadaismus allerdings eher auf Literatur bezieht, lässt sich BB eher der moderneren Variante, der Fluxus-Bewegung, zuordnen. Einer methodischen Neuorientierung in Anlehnung an Psychologie und Soziologie, die sich vor allem in Richtung der modernen Medien orientiert. Alles ist hier real und damit der Bewusstseinserhellung wert. Das Banale ist von höchster Relevanz. Die überraschenden Pointen liefert das Leben selbst. Das Leben an sich ist: formvollendete Kunst. Bevor ihr also demnächst in die nächste Joseph Beuys-Ausstellung rennt, schreibt Euch das mal hinter Eure hippen Kunstkenner-Ohren!


Junggeblieben

Freunde bescheinigen mir, dass ich von Jahr zu Jahr jünger aussehe und auch meine Feinde finden, dass ich nicht älter werden sollte.


Geburt verpennt

Neulich teilte mir meine Mutter ziemlich beiläufig mit, dass sie mich unter der sogenannten Dämmerschlaf-Narkose oder wie sie es ausdrückte „quasi im Suff“ gebar. Das erklärt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass ich mich überhaupt nicht an meine Geburt erinnern kann.


Sex sells! (Titanic)

Ich lasse gerne junge Prostituierte zu mir kommen. Häufig erzählen mir diese, dass sie respektlos behandelt und schlecht bezahlt werden oder sie berichten in irgendeiner anderen Form, dass sie kein sehr schönes Leben führen. Aber solange sie mir so gutes Geld bringen höre ich mir das Gejammer gerne an.


King Without a Crown (Übel & Trost)

Neulich wurde ich zwecks sozialen Abstiegs bei der Agentur für Arbeit vorstellig – in der Anmeldung des Zuständigkeitsbereichs Naturwissenschaften und Medizin. Vor mir in der Schlange hielt ein ungeduldiger aber gepflegter älterer Mann die Empfangsdame ordentlich auf Trab. Mann könne wenn man wolle die Aufnahmeprozedur durchaus vereinfachen, er hätte weißgott wichtigeres zu tun und gegessen hätte er auch noch nichts. All das prallte an der Dame routiniert ab und nach einer Weile übergab sie dem Herrn freundlich ein Formular mit den Worten „So Herr Dr. Schmidt! Das füllen Sie jetzt bitte aus und setzen sie sich in den Wartebereich, bis Sie aufgerufen werden.“ Vollkommen entrüstet entgegnete unser Mann lauthals: Prof. Schmidt, Prof. Schmidt, das muss Ihnen doch wohl klar sein gute Frau!“ Was er nach dieser Feststellung sicher nicht erwartet hatte, war das leichte Schmunzeln der freundlichen Dame, dem keine Entschuldigung folgte sondern ein „Der nächste bitte.“ Der nächste war ich, aber mein Vorgänger versperrte mir trotzig den Weg – für ihn war die Sache offenbar noch nicht erledigt. Ich hatte zwar gut gegessen und hatte nichts besonderes vor, bat den Mann aber dennoch freundlich doch bitte beiseite zu treten. Mit folgendem Wortlaut: „Lieber Dr. Schmidt, seien Sie doch bitte so freundlich und tun was die Dame Ihnen gesagt hat. Die anderen Akademiker möchten sich auch arbeitslos melden.“ Nach langem Schweigen und tiefem Einatmen antworte er nur: „Prof. Schmidt!!!“ Auf meine betont neugierige Frage an welchem Lehrstuhl er denn lehre erntete ich schließlich den wohl hasserfülltesten Blick aller Zeiten. Dr. Schmidt jedenfalls ging dann wortlos in den Wartebereich und am Empfang herrschte eine Bombenstimmung.



Wunschliste 2005

Das wünsche ich mir für das Jahr 2005: Einen Routenplaner, ein Telefonbuch, beides online. Kein Arbeitsamt und kein Hartz IV. Aber ein Bild von Brad Pitt und Paris Hilton, vielleicht auch einen Porno (anal, oral? Egal!). Gutes Wetter. Einen Aldi PC. Einen Chat mit George Bush über den Tsunami. Ein Autogramm von David Beckham. Sex und Erotik. Eine neue CD von Eminem, Usher, Britney Spears, Jennifer Lopez und Robbie Williams. Alles umsonst, am besten zum Download. Keinen Terror, auch ohne Arafat. Einen Gebrauchtwagen und Last Minute Billigflüge – auch für Amateure. Geile Oscars bei den 77th Annual Academy Awards, z.B. für Leonardo DiCaprio in The Aviator von Martin Scorsese. Viel Spass mit Big Brother Forever und endlich: Star Wars Episode III und vielleicht sogar King Kong von Peter Jackson. Und die Berlinale in Berlin. Eine spannende Tour De France. Unbedingt eine Immobilie. Hardcore an Weihnachten und an Silvester. Grußkarten. Ein Horoskop. Tolle Angebote bei Ebay und Amazon – regelrechte Schnäppchen. Urlaub im Airbus A 380, aber nicht in Südostasien. Kein Krebs oder Aids, wenn doch aber ein Heilmittel. Keine MP3s und keine Songtexte (neudeutsch Lyrics) – auch nicht von den Rolling Stones oder den Beatles. Ganz bestimmt keine Cracks oder Serials oder Warez oder irgendetwas aus Tauschbörsen wie Emule oder Soulseek – höchstens ein paar Animated Gifs oder Clip Arts. Aber den neuen Harry Potter und die Bibel mit Geschichten über Jesus Christus, den Sohn Gottes. Bloß nicht Mein Kampf von Adolf Hitler. Auch keinen Snuff Film und keine Kinderpornos. Alles Gute für Siegfried und Roy und die englische Königsfamilie, die Royals. Ein schönes Begräbnis für Rudolf Mooshammer. In der Bundesliga Mainz 05 und nicht Bayern München. Wieder ein lustiges Unwort des Jahres...und ein paar Besucher mehr, die über die Suchmaschine Google auf meine Website im Internet stoßen.


Heiligabend bei Kaisers

Wenn eine Frau mit drei kleinen Kindern an Heiligabend bei Kaisers in der Schlange vorgelassen werden will, muss sie sich dafür - vollkommen zurecht - von den anderen Wartenden fragen lassen, ob sie denn nicht an einem anderen Tag zum Einkauf gehen oder die Gören zu Hause lassen könne? Oder sie muss nach Meinung des Kassierers: „halt mal weniger ficken!"


Berlin

Nach einer 10-jährigen generalstabsmäßigen Vorbereitungsphase bin ich nun tatsächlich von der antiprogressiven Enklave Dresden in unsere ultrahippe Hauptstadt Berlin gezogen - in einen alteingesessenen Stadtteil im Westen. Schon am ersten Abend begegneten mir auf der Strasse nur Junkies, Dealer und Schläger. In dem Haus, in dem – bis auf mich – nur Ausländer mit vielen lärmenden Kindern wohnen, herrschen raue Sitten. So wurde bereits am zweiten Tag mein Briefkasten aufgebrochen und der Fahrstuhl in Brand gesteckt. Am dritten Tag fehlte mein Fahrrad, nach einer Woche mein Auto und seit kurzem auch meine Freundin. Dennoch blühe ich hier förmlich auf, denn es tut außerordentlich gut, keinen Zonis mehr zu begegnen.


Full Artistic Control

Mein Traumjob? Storyliner bei Marienhof. Nur dort genießt man - unabhängig vom Bildungsauftrag und der jugendlichen Zielgruppe - „full artistic control“. Dort darf man z.B. den zwielichtigen Geschäftsmann Thorsten Fechner die (ohnehin schon von ihrem Vater missbrauchte), vergleichsweise ehrenhafte (lesbischen) Geschäftsfrau Andrea Süsskind nach Verabreichung eines rezeptpflichtigen Schlafmittelchens im Schlaf vergewaltigen lassen. Bei deutlichen Anzeichen einer Schwangerschaft darf man den Triebtäter der verdutzten Geschändeten einreden lassen, sie hätte freiwillig, wenn auch etwas alkoholisiert, mit ihm geschlafen. Als wäre das noch nicht genug, darf man ihn ihr dann eine selbstgebraute Abtreibungstinktur verabreichen lassen, die allerdings nicht zu wirken scheint. Sie (die Schwangere) darf man dann jedenfalls später, als sie erfährt, dass das Kind behindert werden würde (Tinktur?) schweren Herzens abtreiben lassen, womit die Sache dann für alle Betroffenen erledigt ist. „Full artistic control” halt!


Problem: Unisex-Namen

Dass man unfreundlich und laut im Park meinen Namen ruft, mir „Sitz“oder „Läßt Du wohl den Hasso in Ruhe“ befiehlt, bin ich seit frühster Kindheit gewohnt. Dass Briefe an mich nun allerdings mehrfach an Frau Dornhöfer adressiert wurden, zwingt mich zu einer Maßnahme, die diejenigen, die die Hintergründe nicht kennen sicher für arrogant oder zumindest nicht zeitgemäß halten werden: Ich unterschreibe nur noch mit Anrede.

Herr Sascha Dornhöfer


Antidepression

Geplagt von Selbstzweifeln, innerer Unruhe und dem Unvermögen anderen zuzuhören, suchte ich vor kurzem Hilfe bei einem Psychiater. Dieser diagnostizierte schnell eine sogenannte Antidepression und verschrieb mir ein linderndes Medikament. Ich bin aber ein rigoroser Gegner von Psychopharmaka und warte stattdessen lieber eine Weile, in der Hoffnung, dass mich bald ein schwerwiegendes traumatisches Ereignis wieder ins Gleichgewicht bringt.


Kids?

Sind Kinder eigentlich immer noch strafunmündig? Ich überlege mir nämlich gerade, ob ich mir gewinnbringend welche anschaffen soll?


Judgement Day

Ich kann mich ziemlich gut entscheiden. Glaub ich.


Replay

Der Tagespresse entnahm ich, dass junge Frauen zunehmend unter dem unfreiwilligen Einfluss von KO-Tropfen Sex haben und am nächsten Morgen irgendwo in der Fremde aufwachen. Das mit Abstand Schlimmste für die Betroffenen ist dann, dass sie sich an nichts erinnern können. Man könnte den Armen doch zumindest insoweit entgegenkommen, dass man das Ganze - zur Gedächtnisauffrischung – auf Video aufnimmt.


Gutartige Phobie?

Wenn ein Pädophiler eine Erotophobie, also Angst vor der Verwirklichung seiner sexuellen Bedürfnisse, hat, ist er dann krank?


Eklektizistischer Befehl

Handle so, dass allgemeingültige Naturgesetze durch Deinen Willen zur Maxime des Handelns sozialpädagogischer Gemeinschaften werden.


Nachtfahrt (Titanic)

Wenn man nachts eine lange Autobahnfahrt unternimmt, wird man schnell müde. Man läuft dann Gefahr, in einen gefährlichen Sekundenschlaf zu fallen oder – schlimmstenfalls - sogar komplett wegzuratzen. Wenn ich erste Anzeichen von Müdigkeit verspüre, bitte ich daher meinen Fahrer, auf dem nächsten Rastplatz die Reifen zu wechseln, damit ich ein paar kleine Aufmunterungsübungen an der frischen Luft machen kann.


Gin-Tonic

Lieber Getränkemann,
bitte schicken Sie mir 10 Flaschen Tonic-Water, wegen Gin muss ich erst im Keller nachschauen. Moment bitte...
So, hier bin ich wieder. Gin ist noch da und dahinter war auch noch Tonic-Water.
Schicken Sie mir also bitte nichts.


Später Frühschoppen

Letzten Sonntagmorgen meldete sich seit langem ein alter Freund – telefonisch. Er begrüßte mich mit einem euphorischen „Guten Abend“. Wie sich im Verlauf des Gesprächs rausstellte, machte er gerade Frühschoppen. Den Rotwein, den er dazu nutzte, trinkt er normalerweise abends.


Stuhlgang-Feeling (ZYN! - in einer Extended Version)

Im Psychologiestudium lernt man allerlei nutzloses Zeug. Nur bedingt der Fall ist das an der TU Dresden, wo man mir z.B. beibrachte, dass es eine England-Phobie gibt, Freud einem Patienten statt Medizin versehentlich Jod einflößte – und ein Fachbegriff für das befreiende Gefühl beim Stuhlgang existiert. Leider konnte ich mich an das Wort nicht mehr erinnern, als ich neulich daran dachte, und auch nicht an die Vorlesung, in der es mir vermittelt wurde. Also rief ich zwecks Recherche die zwei Kommilitonen an, die ich im Laufe meines Studiums kennen gelernt hatte und hoffte auf deren Gedächtnis. Der erste wusste nicht, wer ich bin. Der zweite erinnerte sich dunkel, dass es da so ein Wort in irgendeiner Vorlesung gegeben haben könnte, glaubte aber, dass es vielleicht auch in James Joyce's Ulysses erwähnt wird – und zwar in der "Kloszene".

23 Tage später erwies sich diese Vermutung als haltlos – aber der Ulysses ist schon ein abgefahrenes Buch. Eine Suche bei Google nach "befreiendes gefühl beim stuhlgang" blieb ebenso erfolglos wie die frivolere Variante "geiles gefühl beim kacken". Schon irgendwie ein bisschen gehemmt, verfasste ich anschließend hilfesuchende e-mails an die drei Professoren, von denen meiner Meinung nach einer die Vorlesung von damals gehalten hatte. Zwei meiner Anfragen wurden nicht beantwortet und einer schrieb: "Ich befürchte, ich kann Ihnen da nicht helfen!" Schließlich besorgte ich mir einen Termin bei jemandem, der es einfach wissen musste: einem Proktologen. Das Gefühl kannte er, doch das Wort wusste er nicht. Und eine Vergrößerung meiner Prostata konnte er auch nicht feststellen. Ich kapitulierte.
Nach Monaten fiel es mir dann einfach so wieder ein, beim Essen. Und ich kann Ihnen sagen, es war die Suche nicht wert, denn eigentlich ist's ein Scheißwort.


Karstadt

Neulich war ich bei Karstadt – einfach, um mal zu schauen, ob’s den denn bei uns noch gibt. Der Laden war gerammelt voll und alle kauften die zum Räumungsverkauf runtergesetzte Ware. Eigentlich schade, dass die jetzt, wo die Nachfrage so gestiegen ist, zumachen.


Im Osten nichts Neues! (Titanic - allerdings in verstümmelter Form als "Der Zwilling")

Nachdem ich mich zuvor versicherte, dass dieser ein TÜF-geprüftes Ultraschal- und/oder Röntgengerät besitzt, konsultierte ich vor kurzem einen HNO-Arzt mit der Bitte, doch mal den etwa kirschkerngroßen Knoten direkt unter meinem Kinn zu untersuchen. Nachdem er meiner Bitte unter Einbeziehung oben erwähnter Gerätschaften anscheinend fachgerecht Folge geleistet hatte, teilte er mir mit, dass es sich dabei um meinen eingewachsenen siamesischen Zwillingsbruder handle. Es hätte aber kaum Sinn uns voneinander zu trennen, mein Bruder wäre schon lange tot und auch wenn er noch leben würde, wäre er viel zu unterentwickelt, um ernsthaft in dieser unserer Welt bestehen zu können. Er wäre wahrscheinlich nie bösartig geworden und ich solle ihn doch einfach als Andenken behalten. Ich werde zur Sicherheit die Meinung eines zweiten, diesmal westdeutschen Arztes hinzuziehen.


Bei Atemstillstand: Auffordern zum Atmen!

Sollte Ihnen die Tage, z.B. am Frankfurter Hauptbahnhof, zufällig einer dieser Heroinsüchtigen begegnen und sollte dieser darüber hinaus so ausgeglichen und ruhig sein, dass er keinen Mucks mehr macht, kann es sein (wenn er am Boden liegt ist es sogar sehr wahrscheinlich), dass der Arme eine Heroinvergiftung erlitten hat und bewusstlos ist. Sollte er zu allem Überfluss auch noch an einem Atemstillstand leiden, fordern Sie ihn bitte höflich auf, wieder zu atmen. Bitte wenden Sie diese Maßnahme nur an, wenn Sie sie in einem entsprechenden Kurs erlernt haben.


Die unendliche Geschichte

Zwei Verlobte, Fräulein Nein und Herr Ja, wollen heiraten...


Rezept: Brot mit Butter (Titanic)

Eine dünne Scheibe Graubrot oder Weißbrot mit einem Pfund Butter bestreichen, umdrehen und den Tisch anschließend mit einer zweiten Scheibe Graubrot oder Weißbrot reinigen.


Killer-Applikation

10 print “Bitte vergüten Sie mir diesen Beitrag basistheoretisch!“
20 goto 10


Familienbande

Mein Vater hat eine 40 Jahre jüngere Freundin. Neulich war er beim Geburtstag seiner Schwiegermutter in spe. Sie wurde 15 Jahre jünger als er. Als mein Neffe in der Schule ausrechnen sollte, wie alt ich demnach sei, bekam er eine sechs. Jetzt will mein Vater das Abitur in Abendskursen nachmachen, damit seine Freundin wieder Zeit für die Disko hat. Dafür fühle ich mich leider ein bisschen zu alt und helfe ihm deshalb lieber bei seinen Schulaufgaben.


Drehbuchfragmente aus der NMP-Aservatenkammer: Part 1 (Lyrik 2000)

Draußen - Tag - Sonnenschein - eine Spielstrasse in Hamburg Harburg in Amerika. In einer Plansequenz in der Halbtotalen auf 35 mm Eastman Ektachrome mit Fischaugenobjektiv abzufilmen: Ein Medizinball rollt schnell aus einer Ausfahrt um die Ecke und fällt in Superslomo um, nachdem er für gummitwistspielende japanische Mädchen, die ausschließlich mit blauen Strumpfhosen und pinken Daunenjacken bekleidet sind, bremsen mußte. Schnitt in die Totale: Standbild des umgefallenen Balls mit dramatischer 12-Ton- Musik unterlegen. Der Ball zuckt, ist im Begriff sich wieder aufzurappeln (alles während des Standbilds). Ende. Abspann - von links oben nach links unten diagonal durchlaufend. Schwarz auf dunkelbraunem Hintergrund - als Hyperlinks. Schriftart: EatpooSkinny.


Drehbuchfragmente aus der NMP-Aservatenkammer: Part 2 (Lyrik 2000)

Winnipeg in Canada in Asien. In einer Schönheitskilinik im OP. Neonlicht. I-Max, Weitwinkel, stereoskopisches 3D, Halbtotale: Eine anorektische Frau mit Glatze, stark gebräunt, läßt sich Fett einspritzen. Schnitt in die Manege von Zirkus Krone in München. Super 8, schwarz-weiß, Tele, monoskopisches 4D, aus der obersten Reihe wackelig gefilmt: die Frau tritt vermummt als fetteste Frau der Welt auf. Ende. Kein Abspann aus Pietätsgründen. Während des ganzen Filmes Keine Musik. Im OP dafür Vogelstimmen und im Zirkus das Einwahlgeräusch eines Modems.


Human Jukebox (Lyrik 2000)

Lieber Herr K.,

ich möchte mich hier öffentlich und in aller Form, ganz ehrlich, für mein gemeines Verhalten Ihnen gegenüber entschuldigen. Es liegt mir wirklich fern, unter dem Vorwand einer Entschuldigung einfach nur eine Anekdote zu erzählen. Vor etwa 16 Jahren wohnten wir Tür an Tür in einem pfälzischen Internat. Sie hatten ein außerordentliches Talent zum Auswendiglernen und beherrschten doch tatsächlich die Inhalte aller Top-Schlagertexthefte. Wie uns (ich war nur Mitläufer) schließlich die Idee kam, sie mit Markstücken zu „füttern“ und sie für ein solches jeweils einen Song singen zu lassen, weiß ich nicht mehr. Sehr wohl allerdings, dass Sie für ein Fünfmarkstück , im Gegensatz zu Ihren maschinellen und in Stereo sendenden Kollegen, grundsätzlich keinen Zusatzsong spielten.
Wie auch immer, mir tut die Sache wirklich leid. Man sollte so auf keinen Fall mit seinem Vertrauenslehrer umgehen.


Trendsport

Vor kurzem hab ich mir bei eBay ein supercooles, fabrikneues BMX-Rad von 1984 gekauft. Schnell ist mir aufgefallen, dass ich mit 34 zu alt bin, um es fachgerecht zu bedienen. Jetzt hab ich mir ein Skateboard bei Karstadt besorgt. Da ist es nicht so teuer, wenn ich zu alt bin.


Alles klar

„Ab sofort werde ich mich bemühen, nichts mehr zweimal zu sagen.“
&#xWie bitte?“
« sofort werde ich mich bemühen, nichts mehr zweimal zu sagen!“


Begegnung

„Na, Frau Rothert?“
&#xNa na, Herr Dornhöfer!“


Thermoregulation

Wenn minus und minus plus gibt, empfiehlt es sich dann, im Winter Eis zu essen?


Download-Upload

Wenn jeder, der sich einen Song oder einen Film aus dem Internet herunterlädt diesen nach Gebrauch einfach wieder zurücklädt und ihn somit nur geliehen hat, dann fände doch diese ganze Raubkopierereidiskussion endlich ein Ende.


Geheimtip

Falls Sie ein Wespenproblem haben, hier ein absoluter Geheimtipp: Eisspray! Die fliegenden Biester einfach ansprühen, dann fallen sie sofort tiefgefroren und tot herunter.


Einbahnstrasse

„Pardon, geht’s hier zur Titanic?“


Wurmfortsatzverpflanzung (Titanic)

Mit zwölf hat man mir meinen Blinddarm entfernt. Seitdem geht es mir schlecht. Da man ja seinen Blindarm eigentlich gar nicht braucht, wollte ich a) fragen, ob hier vielleicht jemand Lust hat, mir seinen zu spenden und b) ob hier vielleicht ein Transplantationsarzt mit Pioniergeist weilt.


Unter Freunden

„Wenn wir Freunde suchen würden, würden wir dann welche finden?“
&#xKlar!“
Únn will ich weiter keine haben.“


Ab geht die Post

Letztens verschickte ich ein paar Päckchen irgendwohin. Witzigerweise sogar zwei in dieselbe Stadt. Eins in die Artilleriestraße und eins in die Hinüberstraße. Wenn das nun Parallelstraßen sind und sich Straßennamen aus historischen Ereignissen ableiten, kann man sich ja vorstellen, was da früher los war.


Beim Wirt

Seine Augen lächelten, als er schrie: „ Noch ein Helles“.


Wiedervereinigung

Ich prangere es an, dass ich mit 34 Jahren, wenn ich bei Premiere Deutschland „Big Brother“ schauen will, stündlich die Jugendschutzsperre deaktivieren muss, während mein minderjähriger österreichischer Freund andauernd und unverschlüsselt geile Pornos schaut. Wollen wir Deutschland nicht vielleicht doch wiedervereinigen?


Update vom Hersteller

In letzter Zeit kursierten ja einige Handys, die z.B. durch einen überlauten Ausschaltton zu Hörschäden führten. Zum Glück stellten die Hersteller immer schnell ein Update zur Beseitigung des Problems bereit. Es wäre doch toll, wenn unsere Hersteller sich z.B. bei Leberzirrhose oder Herzschwäche auch so kulant zeigen würden.


Uncut

Sonst stets uneinig gehen Filmfans weltweit damit konform, dass ein Film in ungeschnittener Fassung vorliegen sollte. Ich als anspruchsvoller Kunstfilmer fühle mich durch so eine impertinente Forderung persönlich angegriffen, schränkt sie meine kreativen Freiheitsgrade doch empfindlich ein. Zudem halte ich es in einzelnen Fällen für schlichtweg unmöglich einen Stoff mit nur einer einzigen Einstellung zu verfilmen.


Tropi-Kind

Die Pille nimmt man ja bekanntlicherweise, weil man keine Kinder auf die Welt setzen will. Neuerdings kann man das nützliche Medikament sogar durchgehend einnehmen, wodurch Frau (und Mann) auch die lästige Menstruation erspart bleibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dann zu spät merkt, dass man trotz Pille schwanger wurde, ist allerdings nicht zu unterschätzen.


Aktionswäsche

Zur Zeit werben einige Tankstellen mit kostenloser Aktionswäsche. Erschrecken Sie sich also nicht, wenn Ihnen beim Tanken überzufällig häufig Swinger, Autonome, Terroristen, Söldner oder Ninja-Kämpfer begegnen.


Netzstudie

Unlängst fanden NASA-Wissenschaftler heraus, dass sich die Verabreichung verschiedener Drogen drastisch auf die Fähigkeit von Spinnen auswirkt, Netze zu bauen. So webten sie z.B. auf Ecstasy und Speed einfach wild drauflos, während sie auf LSD gleichmäßig aber unvollständig arbeiteten. Da man ja Tierversuche nur bedingt auf den Menschen übertragen kann, schlage ich eine Replikationsstudie mit Formationsfallschirmspringern vor.


New Order

Eine New Order-Platte solange hören zu wollen, bis sie einem zum Hals raushängt ist die schönste Sisyphos-Aufgabe der Welt.